Dipol Subwoofer, eigentlich sogar ein Ripol

Ich bin ja neugierig und wollte auch einen Subwoofer bauen. In die Auswahl kamen ein Eckhorn, Bandpass- oder Dipol-Subwoofer. Ich habe mich für den Dipol entschieden. Zum einen, weil der Platzbedarf gering ist, zum Anderen  werden Raummoden nicht so stark angeregt. Der Nachteil ist der geringe Wirkungsgrad. Das stört mich weniger, da ich eine kräftige Endstufe mit 2 X 800 Watt habe und gleich 2 Subwoofer einsetzte.

Für einen Dipol-Subwoofer muss nun ein passender Treiber gefunden werden. Der Tieftöner sollte ausreichend Fläche besitzen, ein 30cm Chassie ist hier die erste Wahl. Ausserdem muss er genug Hub verkraften und sollte mittelhart auf gehangen sein, da es keine Rückstellkräfte durch ein Gehäuse gibt. Wichtig ist auch eine sehr gute Belüftung, um Strömungsgeräusche zu minimieren. Ich habe mich für einen der wenigen sehr guten Tieftöner aus China entschieden. Der Name Chorus Line ist eher nebensächlich. Wichtig sind seine inneren Qualitäten. Eine sehr stabile Alu Membrane mit umgebördeltem Rand. Die Sicke ist aus Gummi und nicht aus Schaumstoff. Die Belüftung ist extrem gut. Die verchromte Magnetrückseite hat zusätzlich zur Polkernbohrung 4 Belüftungslöcher und ist erhöht, damit die Schwingspule nicht anschlagen kann. Der Korb aus Aluguss ist offen gestaltet und die Belüftung hinter der Zentrierung ist vorbildlich. Die Anschlussdrähte sind auf der Zentrierung fixiert, um Kabelbruch zu vermeiden. Ein sehr wertiger Tieftöner, der durchdacht gefertigt wurde.



Ich habe mich für einen Ripol entschieden. Das heisst, zwei Tieftöner impulskompensiert in einem Gehäuse.

Hier nun das Gehäuse im Rohzustand. Die vordere Öffnung sollte ca. 1/3 bis 1/2 der Fläche der Tieftöner betragen. Ich habe mich für die grössere Öffnung entschieden, da mir der Wirkungsgrad nicht so wichtig ist. Durch die grössere Öffnung werden Kompressionsgeräusche vermieden. Hinten ist die Öffnung durch die Bautiefe des Tieftöners vorgegeben. Wichtig ist auch die freie Belüftung für die Polkernbohrung, diese darf nicht verdeckt werden. Auch ein Argument für diesen Tieftöner, da er ein optisch schönes Magnetsystem hat.  Ebenfalls sind die kompakten Masse von B/H/T 46x35x35cm ein Vorteil dieses Bauprinzips.

Die Messung des Frequenzgangs ist bei Subwoofern schwierig, da Raummoden das Signal verfälschen. Ich habe an der vorderen und hinteren Öffnung gemessen. Der F-Gang ist annähernd gleich, nur vorne lauter, da beide TT gemessen werden. Normalerweise steigt der F-Gang bei Dipol Subwoofern mit 6dB pro Oktave an. Da dieser TT  im F-Gang abfällt wird diese Eigenart hier kompensiert. Eine andere Eigenart dieses Bauprinzips ist die Überhöhung bei 200 Hz. Diese muss passiv, oder Aktiv kompensiert werden. Ich nehme dazu die Aktivweiche Ultradrive 2096. Die Grenzfrequenz liegt bei ca. 20 Hz.